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Google vs. Facebook – Von wegen Netzneutralität

Facebook Gründer Mark Zuckerberg
Facebook Gründer Mark Zuckerberg
…oder Kampf unter der Gürtellinie.

Vor ungefähr drei Wochen wurde in manchen größeren Tageszeitungen berichtet, dass das Ende der Netzneutralität bevorsteht. Was bedeutet das? Im Grunde wäre das das 2012 des Internets. Aber alles Nacheinander. Die Netzneutralität besagt, dass alle Daten (Emails, Musik, Videos egal von wem sie kommen ) im Internet gleich behandelt werden. So zu sagen das Gleichstellungsgesetz für Datenpakete im Internet.
Nun gibt es aber im Netz unterschiedliche Anbieter, die das Netz auch unterschiedlich belasten. So sind YouTube und Google einer von denjenigen die die Infrastruktur mehr benutzen als zum Beispiel VW oder ZDF. Das findet René Obermann und Telekom Konsorten natürlich sehr ungerecht und fordern seit langem nutzungsabhängige Entgelte. Nun soll es „angeblich“ Gespräche zwischen Google und der Telekom gegeben haben. Die Betonung liegt hier mit Absicht auf angeblich. Aber dazu gleich Mehr. Google führte aber nicht nur Gespräche mit der Deutschen Telekom sondern auch mit US Netzanbieter Verzion. Hier auch wieder die Betonung auf „angeblich“. Manche behaupten auch, dass in den USA bereits eine Regelung gefunden sei, wie man die unterschiedlichen Datenströme bezahlt.

Nun ist das Thema, Netzneutralität nicht neu. Die Netzbetreiber jammern schon lange und wollen aber in erster Linie mehr Geld. Klar ökonomisches Prinzip. Aber es ist verwunderlich warum alle Gespräche diesbezüglich mit angeblich tituliert werden und warum Google dazu auch kein klares Statement abgibt. Gleichzeitig verwundert es, warum Google jetzt verhandlungsbereit ist, oder besser warum Google zahlungsbereit erscheint. Es geht ja hier nicht um ein 39,95 Euro Flatrate sonder vermutlich um Millionen oder sogar Milliarden an Entgelten. Vielleicht ist gerade der Zeitpunkt dieser Meldung die Antwort.

Facebook wird in vielen Kreisen als der neue Internet-Leader gehandelt. Nach dem Motto: Facebook ist cool und Google ist alt. Unterstrichen wird die Aussage durch eine Anekdote aus dem Facebook Headquater. So wird gemunkelt, dass Larry Bird (Mitgründer von Google) bei Mark Zuckerberg (Gründer Facebook) anrief um sich erneut zu beschweren, dass Facebook Google das halbe Management abwirbt. Bei einem Gespräch, was wohl auch das letzte zwischen den beiden gewesen sein dürfte, soll Mark mit dem Kommentar: „Come on Larry“ einfach aufgelegt haben.

Facebook greift still und heimlich zusammen mit Microsoft (Bing) auch nach dem Werbemarkt bei Suchanfragen. Genau dieser Umstand kann für Google weitgreifende Folgen haben, wenn der Trend weiter so anhält. Gemeint ist der Trend, Facebook als Startseite zu nehmen und alles aus Facebook heraus zu organisieren, also auch die Websuche.

Nun könnte man vermuten, dass die Meldungen, dass Google auf einmal bereit ist Entgelte für die Nutzung des Netzes zu zahlen, nur deswegen unternimmt, um Facebook so unter Druck zu setzen. Die wollten ja bald an die Börse gehen und da würde der Wegfall der Netzneutralität enorm auf den Preis der Aktie von Facebook drücken. Nehmen wir an, Google müsste im Jahr an alle Netzbetreiber weltweit 2 Milliarden Euro zahlen. Facebook müsste mindestens die Hälfte davon zahlen, da der Traffic von Facebook bestimmt dem von Google nicht sonderlich viel nachsteht. Wenn dann noch YouTube das einbinden von Videos auf Facebook stoppt, müsste Facebook alle Videos selbst speichern. Das würde zu einen weiteren enormen Anstieg des Traffics bei Facebook bedeuten und einen Abstieg bei YouTube. Somit könnte man fast behaupten, beide Parteien haben das Gleiche Trafficaufkommen. Zieht man jetzt noch die Gewinne von beiden in das Szenario hinein, lässt sich schnell feststellen, dass Google trotzdem noch schwarze Zahlen schreiben und Facebook tief rote schreiben würde. Bei einen Zwangseinstieg von Facebook ins börsennotierte Geschäft, könnte Google der Nutznießer sein und Facebook eventuell für einen relativ erschwinglichen Preis erwerben. Falls Google das überhaupt möchte.

Den egal was Facebook bei Wegfall der Netzneutralität tut, es wird sich nicht positiv auf die Nutzerzahlen auswirken. Und eine Facebook Grundgebühr würden nur sehr wenige bereit sein zu zahlen. Den dann macht man sich Gedanken, wofür man bei Facebook eigentlich zahlen sollte. Für Content-Müll? Dafür würde ich persönlich nicht zahlen, aber für eine ordentliche Suchmaschine schon, wo ich meine Bilder (Picassa), Videos (YouTube), Mails (Google Mail) auch noch deutlich sicherer hinterlegen kann ohne darüber die Kontrolle zu verlieren. Es bleibt spannend und ich Werte die „anscheinend“ Gespräche als ein 2 zu 0 für Google.

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